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Jeder Fußballfan weiß es genau: Das Spiel hat 90 Minuten, und in diesen kann viel, sehr viel passieren. Das hat sich auch der Komponist Benjamin Scheuer bei seinem Werk "Zeit-Raum" gedacht. Diese Komposition ist ein Auftragswerk für die Niedersächsischen Musiktage. Diese stehen in diesem Jahr unter dem Titel "Die Zeit" und werden mit einer außergewöhnlichen Veranstaltung am Donnerstag, den 22. September, um 18:30 Uhr in der AWD-Arena Hannover eröffnet.

 

14 Ensembles, 5 Chöre und diverse Soloinstrumentalisten, insgesamt über 500 Musiker, bilden die musikalische Kulisse für ein Fußballspiel der ganz anderen Art. Mehr als 30 davon kommen aus Seelze: die Jbo-YoungStars mit Dirigentin Natalie "Alfi" Hönemann bereiten sich gerade auf ihren Part vor. Sie bilden das "Blasorchester Eins" und übernehmen einen Teil des Musikprogramms. Und das hat es in sich: die Komposition, soviel kann verraten werden, ist modern und hat viel Unbekanntes zu bieten.

 

Um die Erarbeitung der Komposition zu unterstützen, besuchte Florian Wessel aus Detmold am Sonntag das Seelzer Orchester. Wessel ist Dirigent und hat die verantwortungsvolle Aufgabe, am 22. September die gesamte Musikdarbietung in der AWD-Arena, also alle Ensembles und Chöre, per Videoübertragung in der Arena zu leiten. Dabei wird er mit Hönemann zusammenarbeiten, die wiederum die Jbo-YoungStars als sogenannte Subdirigentin dirigiert. Um die Terminpläne zusammenzubringen, setzte Hönemann kurzfristig eine Sonderprobe am Sonntag an, wobei die Seelzer Bürgerstuben freundlich unterstützen und den Saal für diese Probe zur Verfügung stellten.

Stadionmusik Probe
 

 

Florian Wessel konnte die Musiker der Jbo-YoungStars von Anfang an in seinen Bann ziehen. Der junge professionelle Dirigent kennt das Werk und seine Facetten mit den verschiedenen Ensembles und konnte dazu auch noch die eine oder andere Anekdote aus dem Berufsdirigentenleben beisteuern. "Habt Mut", rief er das Orchester auf, "das ist alles so gewollt" - von Unsicherheit mit der atonalen Originalkomposition war danach den Musikern nichts mehr anzumerken. Der Funke sprang schnell über: Schon bald nach dem ersten Anspielen ging Wessel ins Detail, arbeitete mit den Registern und gab Tipps zum Umgang mit den ungewohnten Klängen.

Stadionmusik Probe
 

 

Natalie Hönemann war an diesem Tag einmal selbst Zuhörerin: mit der eigenen Partitur auf dem Schoß war sie damit beschäftigt, sich Notizen zu machen und zu hören, wo noch nachgearbeitet werden muss.

 

 

"Da haben Sie ja eine tolle Gruppe", bedankte sich Wessel nach der Probe bei Hönemann. "Alle haben Spaß an so einer Sache". Auch die Musiker waren begeistert: "Man weiß zwar nicht, ob der Ton gerade richtig ist, weil es so modern ist", waren sich Klarinettistin Olivia Kirsch und Saxofonist Sebastian Busch einig, "aber die Musik und der Dirigent sind richtig gut". "Wir sind gespannt auf das Konzert", so der einhellige Tenor im Orchester nach dieser Probe. 

 

Damit ist es natürlich noch nicht getan. Natalie "Alfi" Hönemann wird sicher bei den nächsten regulären Proben noch an den verschiedenen Sätzen der Komposition arbeiten - Eintragungen in der Partitur sind jetzt zur Genüge vorhanden...

 

Hier gibt es mehr Informationen zu den Niedersächsischen Musiktagen:

http://www.musiktage.de/nmt/

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