Im Jahr 2012 kam die Finnin Sofia Häärä nach ihrem Schulabschluss als Au-Pair nach Deutschland. Während dieser Zeit spielte die heute 23-jährige Flötistin bei den YoungStars mit und die Orchestermitglieder lernten sie als eine warmherzige, offene und auch – im positivsten Sinne – etwas verrückte Mitspielerin kennen – sie passte sehr gut zu den YoungStars. Schnell kam also das Ensemble des Jugendblasorchester Seelze e. V. auf den Gedanken, Sofia nach ihrer Rückkehr zu besuchen – die Idee einer Orchesterreise nach Finnland war geboren. Vier Jahre später war es nun soweit: Im April 2017 machten sich die YoungStars mit ihrer Dirigentin Natalie „Alfi“ Hönemann auf den Weg in den Norden. Etappen ihrer Reise waren Turku, Sofias Heimatstadt, sowie Tampere, wo Sofia studiert und im Unichor singt. Auch ein Trip in die Hauptstadt Helsinki stand mit auf dem Programm. Einige Orchestermitglieder berichten von dieser Reise:
Donnerstag, 13. April 2017
Seelze, 15 Uhr. Die 40 YoungStars treffen sich zur Abreise nach Finnland. Nachdem alle Koffer und alle Instrumente sicher in Bus und Anhänger verstaut waren, hieß es Abfahrt! Am Fährhafen von Travemünde angekommen, mussten wir erstmal eine ordentliche Pause bis zum Beginn des Einschiffens überbrücken. Schließlich ging es mit dem Bus auf das Schiff nach Helsinki, auf welchem dann der restliche Abend (inklusive Sicherheitseinweisung) verbracht wurde, bis es schlussendlich „Gute Nacht“ hieß und es für alle in die Kojen ging. (Lina-Marie Brinkmann und Frauke Lehmann)
Freitag, 14. April 2017
Heute verbrachten wir den kompletten Tag auf See. Dieser begann mit einem leckeren und umfangreichen Frühstücksbuffett im Bordrestaurant, von dem man eine tolle Aussicht auf die Ostsee hatte. Gut gestärkt und gut gelaunt starteten wir nach dem ausgedehnten Brunch in den Tag. Eine kleine Gruppe singbegeisterter YoungStars, der „Orchesterchor“, nutzte die Zeit zunächst für eine weitere Probe, um die eingeübten Gesangsstücke in Finnland gut präsentieren zu können. Zudem wurde der schiffseigene Fitnessraum für ausgedehnte (und durch den Wellengang wirklich wackelige) Sporteinheiten genutzt, es wurde gespielt, gelesen und die Frühlingssonne auf Deck genossen. Auch die Sauna mit Whirlpool wurde mit Begeisterung genutzt. Somit hatten wir für die befürchtete Langweile schlichtweg gar keine Zeit – mit viel guter Laune und voller Vorfreude auf die bevorstehenden Tage in Finnland genossen wir den Tag auf See trotz vereinzelter Seekrankheit. Abgerundet wurde der Tag mit einem „Mitbringbuffett“ auf dem Flur unseres Unterdecks, das lecker und ausgesprochen spaßig war. (Deike und Merle Höpken)
Samstag, 15. April 2017
9.30 Uhr morgens, Sonnenschein, und während des Frühstücks konnte man den Ausblick auf die Küste Finnlands genießen und beim Anlegemanöver der Fähre zuschauen. Nachdem wir den Hafen Helsinkis passiert hatten, setzte sich unsere Fahrt ins zirka 170 Kilometer entfernte Turku im Südwesten Finnlands fort. Die Ankunft war gegen Mittag und nun hatten wir Zeit für eine kleine Verschnaufpause. Manch einer inspizierte das Hotel, andere machten sich auf den Weg zur Burg von Turku. Während dieser Zeit wechselte das Wetter im gefühlten Fünf-Minuten-Takt zwischen Schneesturm und strahlendem Sonnenschein.
Nachmittags wurde es dann im Dom von Turku musikalisch. Mit einer zirka zweistündigen Orchesterprobe bereiteten wir uns so noch einmal auf die zwei am nächsten Tag bevorstehenden Gottesdienste vor. (Viktoria Burgdorf und Sarah Kausch)
Sonntag, 16. April 2017
Iloista pääsiäistä! Glad påsk! Frohe Ostern! Heute standen gleich zwei Ostergottesdienste auf dem Programm der YoungStars, ausgerichtet von der finnischen und der schwedischen Gemeinde im zweisprachigen Turku. Passend dazu begann der Tag für jeden mit einer Ostereiersuche, sprichwörtlich vor der eigenen Zimmertür: Wer diese nicht ins Schloss fallen ließ, sondern sich nach dem Verlassen des Zimmers noch einmal umdrehte, um die Tür zu schließen, wurde mit einer Tüte Süßes und einem Bleistift belohnt.
Im Dom war noch schnell Zeit für ein Gruppenfoto, bevor die finnische Messe mit den schmetternden Klängen des Werkes „Arsenal" von Jan Van der Roost eingeleitet wurde. Andächtig ging es weiter – mit den Stücken „Highland Cathedral" von Michael Korb und Uli Roever, „Jerusalem" von Sir Hubert Parry und dem Bach-Choral „Jesus bleibet meine Freude". Die Predigt jedoch blieb uns aufgrund der Sprachbarriere verschlossen. Während beruhigend und zugleich fremd klingende Laute zu uns drangen, galt es also, Disziplin und Durchhaltevermögen zu zeigen. Nach einer kurzen Erholungspause, in der auf wundersame Weise Schokoladeneier auf den Notenpulten erschienen, ging es mit dem schwedischen Gottesdienst weiter. Zusätzlich zu uns sorgte der Kirchenchor der schwedischen Gemeinde für musikalische Untermalung. Dabei wurde „Kristus vår Gud har uppstått i dag" von Vulpius Melchoir zusammen mit dem Chor und einem Blechbläserquartett aus den Reihen des Orchesters aufgeführt. Beendet wurde der zweite Gottesdienst so, wie der erste bereits begonnen hatte – mit „Arsenal".
Der Rest des Tages stand uns zur freien Verfügung. Wer Interesse hatte, konnte sich Sofias Stadtführung anschließen und so einiges über Turku erfahren. So soll Gerüchten zufolge eine große Höhlenspinne in Turku leben, die selbst nach zwei großen Stadtbränden ihrer Heimat treu geblieben ist. Kein Wunder, schließlich ist die Höhle direkt neben dem Fluss Aura gelegen, der mitten durch das Zentrum Turkus führt. Hier liegen viele zu Restaurants umfunktionierte Schiffe vor Anker. Besonders auffällig ist hierbei die „Suomen Joutsen" („Finnischer Schwan“), ein großer Dreimaster, der inzwischen als Museumsschiff dient. Besonders ist auch die „Föri" – eine alte Fähre, mit der man kostenlos zwischen „täl pual jokke" („diesseits des Flusses“) und „tois pual jokke" („jenseits des Flusses“) wechseln kann – „diesseits des Flusses“ befinde sich das historische Zentrum der Stadt, wie uns Sofia erklärte, „jenseits des Flusses“ die modernen Bauten. Die Bezeichnungen der Flussseiten seien also unabhängig von dem tatsächlichen Standpunkt des Sprechers.
Im Anschluss an die Stadtführung begann für uns die Suche nach einem bezahlbaren Abendessen in Turku – gerade das Essen in einem Restaurant ist in Finnland um einiges teurer als in Deutschland. Für einen Großteil des Orchesters fiel die Wahl dabei auf einen türkischen Dönerladen. Diese Wahl sollten wir trotz anfänglicher Kommunikationsschwierigkeiten bei der Bestellung – Schwedisch-, Englisch- und Deutschkenntnisse halfen nicht weiter – nicht bereuen. Große Portionen, Freigetränke und der ein oder andere Gratis-Döner, der sich vermutlich durch oben erwähnte Kommunikationsprobleme ergab, sorgten für ausgelassene Stimmung. Zitat: „Die Situation eskaliert. Sie bringen immer mehr Essen und Trinken. Einfach so."
Somit konnten wir unseren ersten vollständigen Tag in Finnland erfolgreich ausklingen lassen – sei es auf den Hotelzimmern, beim Karten spielen in der Hotellobby oder bei einem Getränk in der Kneipe. (Christian Reinbold)
Montag, 17. April 2017
Am Ostermontag sind wir ganz entspannt in der Tag gestartet, haben angesichts der Weiterfahrt am Abend aus unserem Hotel ausgecheckt und danach noch ein paar Einkäufe in Turku erledigt.
Am Abend durften wir schließlich unser finnisches Publikum zum „A Night on the Isles"-Konzert im Dom von Turku begrüßen. Über 150 Finnen übten sich bei moderner und traditioneller Musik von den und über die britischen Inseln fleißig im Fähnchen schwenken und zeigten sich „für ein finnisches Publikum“ äußerst begeistert, wie uns unsere Austauschflötistin Sofia versicherte.
Der Dom von Turku, den wir schon von den Gottesdiensten kannten, bot eine wunderbare Kulisse für unser Konzert, das uns sicherlich als ein Orchester-Highlight in Erinnerung bleiben wird. Anschließend fuhr unser Tourbus weiter nach Tampere, After-Show-Party on Bord inklusive. (Martin Söftje)
Dienstag, 18. April 2017
Ankunft in Tampere: Nachts um 1.00 Uhr. Eigentlich sehnten wir uns nach einer Nacht voller Schlaf. Aber an stundenlanges Ausschlafen war nicht zu denken, denn mittags stand schon unser nächster Auftritt auf dem Programm – beim Kalevan lukio, einem Gymnasium in Tampere. Also hieß es statt Ausschlafen spätestens um 9.00 Uhr aufstehen, duschen, frühstücken und dann Konzertklamotten, Noten und Instrument greifen, um pünktlich um 10.00 Uhr vor dem Hotel zur Abfahrt bereitzustehen. An der Schule angekommen, begann mal wieder das Auspacken des Anhängers – mittlerweile ja eigentlich eine Routinesache, diesmal aber mit einer Zusatzherausforderung: Alles musste in den zweiten Stock. Bei vier Pauken und zahlreichen Schlagzeuggroß- und -kleinteilen gar nicht so leicht – aber schließlich war doch alles an Ort und Stelle.
Dann die nächste Überraschung: Die Bühne in der umfunktionierten Sporthalle war deutlich kleiner als gedacht und wir konnten dort gerademal das Schlagwerk und das tiefe Register unterbringen – manche von uns waren aber auch erstmal verwundert über die große Anzahl an Stühlen, die in der Halle standen, hatten wir doch gar nicht mit so vielen Zuhörern in der Schule gerechnet.
Doch erstmal stand eine Probe auf dem Programm, um noch einmal das eine oder andere Stück anzuspielen und uns an den Raumklang zu gewöhnen. Anschließend fühlten wir uns bereit für das Konzert. Nach dem Mittagessen in die Schulkantine ging es dann los: umziehen, ab auf die Bühne und ein tolles Konzert spielen. Nach sieben Stücken, bei denen wir den Schülern die Bandbreite unseres Repertoires zeigen konnten, und der Zugabe „The Impression That I Get“ von „The Mighty Mighty Bosstones“ war es geschafft. Nun begann der Abbau. Also: alles noch einmal – vom Tragen des Schlagwerks bis zum Umziehen – nur in umgekehrter Reihenfolge. Wie sich später herausstellte, waren es am Ende 450 Schüler, die sich unser Konzert angehört hatten. Die Tatsache, dass das Ganze eine Pflichtveranstaltung für die Schüler gewesen war, milderte auf keinen Fall das Erlebnis, da viele von uns das erste Mal vor so vielen Menschen gespielt hatten.
Für den Rest des Tages gab es noch zwei weitere Programmpunkte: Sofia und ihr Freund Pyry boten für alle Interessierten eine Stadtführung an, ehe sich am frühen Abend einige Mitglieder des Unichores Tampereen yliopiston laulajat für einen Werbeauftritt in der Stadt trafen, zu dem wir natürlich ebenfalls herzlich eingeladen waren. Die Mitglieder des Chores mischten sich mit einigen YoungStars und gemeinsam sangen alle ein paar ausgewählte Stücke wie „Auld Lang Syne“, „Rolling In The Deep“ von Adele und „Scarborough Fair“ in einem Einkaufszentrum in der Innenstadt und später in dem Einkaufszentrum neben unserem Hotel. Von dort aus ging es ins nahegelegene Restaurant.
Hier vermischten sich Chor- mit Orchestermitgliedern und unterhielten sich, bis schließlich eine Kennenlernrunde begann. Spätestens jetzt wurde offensichtlich, wie gut der Chor und das Orchester auf persönlicher Ebene zusammenpassen, während einzelne Kleingruppen ihre Gemeinsamkeiten als kleine Theatervorführungen, als Quiz oder als Gedicht vorstellten – und als zu späterer Stunde wieder Lieder angestimmt wurden und die richtig gute Laune aufkam, waren alle Zweifel beseitigt. Zu diesem Tag lautet mein finales Fazit: Immer wieder gerne!!! (Jonas Brause)
Mittwoch, 19. April 2017
Jeden Tag erlebten wir Neues. Heute unternahmen wir einen Ausflug nach Helsinki und direkt im Anschluss probten und feierten wir mit dem Chor.
Nach dem langen Kennenlernabend mit einigen Chormitgliedern am Abend zuvor ging es am Mittwoch recht früh mit dem Bus Richtung Helsinki. Nach der zweistündigen Fahrt stellten wir den Bus am Bahnhof ab und besichtigten in kleinen Gruppen die fußläufig erreichbaren Highlights von Helsinki.
Einige schlenderten die schöne und großzügige Einkaufsstraße entlang, andere besichtigen die Felsenkirche (Temppeliaukion kirkko) oder die Uspenski-Kathedrale (Uspenskin katadraali). Manche liefen auch zum Hafen mit dem Marktplatz (Kauppatori) und den kleinen Souvenirständen. In der angrenzenden Alten Markthalle (Vanha kauppahalli) kauften sich ein paar Leute ein kleines Mittagsessen, zum Beispiel Lachs in den unterschiedlichsten Ausführungen. Fast alle stiegen die Treppen am Senatsplatz (Senaatintori) zu dem beeindruckenden Dom (Toumiokirkko) hinauf.
Nach einem kurzen Abstecher in eine der vielen Shoppingmalls, um die Essens- und Trinkvorräte wieder aufzufüllen, trafen wir uns wieder am Bahnhof und fuhren mit unserem Bus zurück nach Tampere.
Dort ging es ohne Pause weiter. Diesmal bauten wir das Schlagzeug in dem Konzertsaal der Universität auf und begannen unsere erste gemeinsame Probe mit dem Chor für das am nächsten Tag stattfindende Konzert. Zunächst probten wir alleine, um uns auf die schwierigen akustischen Voraussetzungen einzustellen, später kam der Chor hinzu. Bis 20.30 Uhr probten wir „Hello, Goodbye“ von den Beatles, „Jerusalem“, „Halleluja“ von Leonard Cohen, „Viva la Vida“ von Coldplay und „Auld Lang Syne“. Bei Queens „We Will Rock You“ unterstützten wir den Chor mit den bekannten Stampf- und Klatschrhythmen.
Nach diesem langen Tag waren alle ziemlich erschöpft, aber er war noch nicht zu Ende. Weiter ging es zur After-Proben-Party mit dem Chor in Sofias Studentenwohnheim, wo sie den Gemeinschaftsraum für uns gebucht hatte. Endlich hatten wir die Gelegenheit, dem Chor unser Gastgeschenk zu überreichen: Mit den vier Kisten Herrenhäuser stießen wir gemeinsam an. Wir unterhielten uns gut und sangen gemeinsam, bis wir schließlich erschöpft ins Bett fielen. (Maike Capell und Ulrich Exner)
Donnerstag, 20. April 2017
Der heutige Tag fing entspannt an, denn der Vormittag verlief ohne festgelegtes Programm. So nutzten einige die Zeit, um ein bisschen Schlaf nachzuholen und Tampere auf eigene Faust zu entdecken. Ein anderer Teil nahm das Angebot von Sofia an, die Stadt von oben zu betrachten. Sie gingen zum Pyynikin näkötorni, einem Aussichtsturm, und konnten dort über die Stadt und die angrenzende Landschaft schauen. Von dem Tower direkt neben unserem Hotel ging das auch sehr gut. Dieser steht mitten in Tampere und wir konnten alle Orte wiederfinden, wo wir gewesen waren: Die Schule, die Kneipe vom Kennenlernabend, die Uni, … Tampere selbst ist auch nicht so groß, wie wir von dort oben feststellten, man konnte die Stadtränder gut erkennen.
Am Nachmittag fanden sich alle in der Uni ein. Der Herausforderung, 80 Musiker und unsere Instrumente auf der Bühne unterzubringen, hatten wir uns ja schon am Abend zuvor erfolgreich gestellt. Nach den Anspielproben ging es dann los: Das gemeinsame Konzert.
Es war leider nicht so gut besucht wie unser Konzert im Dom in Turku, aber wir hatten alle trotzdem eine Menge Spaß. Auch wenn es in Finnland den hiesigen Brauch einer Anmoderation der Stücke offensichtlich nicht so gibt, ließen wir es uns nicht nehmen, jeweils etwas zu unseren Stücken zu erzählen. Sowohl Orchester und Chor boten eigene Werke dar, die große Herausforderung waren aber natürlich die Lieder, die wir alle zusammen aufführten – denn viel Zeit für gemeinsame Proben hatten wir ja nicht gehabt.
Es war ein tolles Erlebnis, von hinten eine ganze Wand aus Sängern zu hören. Und es hat wunderbar geklappt. Das war mal etwas anderes, wenn ein ganzer Chor ein Beatles-Medley oder „Jerusalem“ singt (diese Werke hatten wir auch bei unseren „A Night On The Isles“-Konzerten drei Tage zuvor im Dom von Turku sowie im November 2016 in Seelze und Davenstedt aufgeführt – dort mit einer kleinen Gruppe von uns als Sängern). Und auch Stücke mit 80 Musikern aufzuführen, erzeugt einen coolen Sound. Es war wirklich schön!
Nach dem Konzert starteten wir wohl die schnellste Abbauaktion, die es jemals bei den YoungStars gab. Denn die Uni wurde abgeschlossen und natürlich mussten vorher alle Sachen von uns heraus. So wurde in einem hohen Tempo das Schlagwerk abgebaut und in den Kisten verstaut, die Deko wieder abgenommen und alles vor die Tür getragen. Alle haben mit angepackt und auch wenn es von außen vielleicht sehr durcheinander wirkte, schafften wir es tatsächlich koordiniert und pünktlich.
Die gemeinsame After-Show-Party war ein wunderbarer Abschluss dieses Projektes. Auch an diesem Abend merkten wir wieder, wie nett und lustig die Chormitglieder sind und wie gut sie zu uns passen. Eine neue Komponente von solchen gemeinsamen Treffen durften wir schon auf dem Kennenlernabend entdecken: das Singen, wo immer man auch ist. Und mit so einem Chor wird natürlich auch mehrstimmig gesungen. Wer von uns wollte, konnte einfach mitsingen (dafür wurden extra Noten ausgeteilt) und so haben wir alle zusammen zwischen den fröhlichen Gesprächen viel gelacht und gesungen.
Es war wirklich toll, die Chormitglieder kennenzulernen und einen Wunsch konnte man an allen Tischen, bei Finnen und bei Deutschen, heraushören: Wir hoffen sehr, dass der Chor uns nun recht bald in Deutschland besuchen kommt. (Lili Bodo)
Freitag, 21. April 2017
Hei hei, Finnland! Vor unserem Hotel in Tampere verabschiedeten wir uns von Sofia mit einem „Auld Lang Syne“. Nach einem kurzen Zwischenhalt in Helsinki, um Reiseproviant und letzte Souvenirs einzukaufen, checkten wir auf der Finnlady ein. Während es beim Frühstück in Tampere noch geschneit hatte, hieß es nun bei strahlendem Sonnenschein „Leinen los!".
Viele von uns verfolgten den Weg der Fähre durch die finnische Schärenlandschaft hinaus ins offene Meer. Während wir an den kleinen felsigen Inseln vorbeifuhren und uns gegen den sehr frischen Wind an Deck stemmten, blickten wir schon einmal auf unsere Orchesterreise nach Finnland zurück: Wir hatten einiges von Finnland und seiner Kultur gesehen, viele nette Finnen kennengelernt, tolle musikalische Momente erlebt und waren als Gemeinschaft noch ein Stück enger zusammengewachsen.
Den restlichen Nachmittag sowie den Abend verbrachten wir, wie auch schon auf dem Hinweg, mit geselligem Beisammensein. Auch der eine oder andere wehmütige Gedanke, dass dieses nun die letzte Nacht unserer Fahrt war, kam auf. (Fenja Mergel)
Samstag, 22. April 2017
Frei nach dem Motto „Wer viel feiert, muss sich auch viel ausruhen“ starteten wir entspannt in den letzten Tag unserer Rückreise nach Deutschland. Beim erneuten Frühstücksbrunch auf der Fähre blieben keine Essenswünsche offen, allerdings sorgte der starke Seegang bei einigen Orchestermitgliedern für eine vornehme Zurückhaltung beim Buffet, passend zur leichten Blässe um die Nase.
Trotz Sonnenscheins sorgte die steife Brise dafür, dass der Aufenthalt an Deck nur dicht zusammengekuschelt in einer windgeschützten Ecke auszuhalten war. Ganz Mutige wagten sich dennoch nach dem Saunagang zur Abkühlung nach draußen, allerdings trieb sie die Sorge um den Verlust ihres Handtuchs schnell wieder unter Deck. Die Sportler unter uns nutzten noch einmal die sich bietende Gelegenheit, sich im wohl kleinsten Fitnessstudio der Welt einmal richtig auszupowern, während sich das Gros der Musiker mit Spiel, Spaß und viel Schokolade durch den Tag „swingte“.
Am späten Abend liefen wir in Travemünde ein und nachdem wir uns schließlich wieder vollständig im Bus eingefunden hatten, erreichen wir dank der außergewöhnlichen Fahrkünste unseres Busfahrers in Rekordgeschwindigkeit heimatlichen Boden. Kurz nach Mitternacht trudelten wir nach 34 Stunden Rückfahrt ganz schön müde, aber auch ganz schön glücklich wieder in Seelze ein. (Sophia Christin Austermann-Busch)