Knapp 500 Zuhörer und Zuhörerinnen konnten die YoungStars des Jugendblasorchester Seelze am zweiten November-Wochenende musikalisch mit auf einen Ausflug auf die Britischen Inseln nehmen. Ganz an die traditionellen „Last Night of the Proms“-Konzerte angelehnt, begeisterten die beiden „A Night on The Isles“-Auftritte in Letter und Davenstedt sowohl musikalisch mit einem britischen Programm, als auch mit den obligatorischen Gelegenheiten zum Mitsingen und Fahnenschwenken.
Dabei konnte das Publikum zunächst bei den Film- und Musicalmelodien von „Miss Marple“, „Jekyll & Hyde“ und „Dr. Who“ entspannt vom Sitzplatz aus verfolgen und nachvollziehen, dass einzelne Orchestermitglieder durch die mitreißende Musik Zugang zu den Serien gefunden haben.
Ein besonderes Highlight war die Interpretation von „Highland Cathedral“ – eine Komposition zweier deutscher Komponisten für die „Highland Games“ im Jahre 1982, die in Schottland so populär wurde, dass sie dort als inoffizielle Nationalhymne gilt. Obwohl das Werk im Arrangement für sinfonisches Blasorchester vorgetragen wurde, überraschte das Ensemble damit, dass in der Mitte des Stückes ein Dudelsack von der Empore hinzutrat. Stilecht im Schottenrock überzeugte Andreas Stiegler mit seiner gefühlvollen Interpretation der lyrischen Melodie.
Noch britischer wurde es dann mit Stücken wie „Arsenal“, „Jerusalem“ und „Symphony of the Seas“. Diese sind wohl jedem Fan der „Last Night of the Proms“ ein fester Begriff und für jene, die den Text noch nicht sicher beherrschten, gab es die Texte im Programmheft gleich neben den landestypischen Zwischenrufen zu finden. Entsprechend stilecht waren auch die beiden Kirchen mit dem Union Jack und den Landesflaggen von England, Wales, Schottland und (Nord)Irland dekoriert. Auch traten die Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Natalie „Alfi“ Hönemann in der zweiten Hälfte als Hommage an das Britische Königreich in blauen, roten und weißen Shirts auf.
Getoppt wurde dies noch durch farblich abgestimmte Ballons, die beim großen Finale der „Symphony of the Seas“ von der Empore herunter ins Publikum flogen und eifrig durch das Publikum getrieben wurden.
Frenetisch forderten die Zuhörenden daraufhin Zugaben ein und wurden durch den perkussiven Rhythmus des „Wellerman“ erfreut, ehe der Abend besinnlich mit „Auld lang syne“ endete – für Fans der „Night on the Isles“-Konzertreihe war es selbstverständlich mit ausgedünntem Orchester und dafür summenden und singenden Menschen im gesamten Saal. Erst dann endete die „Nacht auf den Inseln“ mit mitreißenden und bewegenden Momenten, so dass man im Anschluss einem Briten im besten Oxford-English auf die Frage, wie es gefallen habe, hätte antworten können: „Aye, it was a pleasent concert!“